Hauptthema der 15. RGA am 24.April 2018 war die Digitalisierung und die damit einhergehenden Umbrüche im Glücksspielsektor. Heute ist Glücksspiel überall, zu jeder Zeit und praktisch für alle zugänglich. Dies bringt viele offene Fragen mit sich, welche bei der Veranstaltung diskutiert wurden. 250 Teilnehmerinnen und Teilnehmer nahmen an den Vorträgen der nationalen und internationalen Experten teil. Die RGA 2018 wurde als Green Event veranstaltet.


Der mehrfach ausgezeichnete britische Verhaltenspsychologe, Univ.-Prof. Dr. Mark Griffiths, zeigte in seinem Vortrag auf, welche Möglichkeiten digitale Beobachtung von Online-Spielern bietet. Er stellte auch das gemeinsam mit win2day entwickelte Selbstüberwachungsprogramm „MENTOR“ vor. Dieses Tool ermöglicht Spielerinnen und Spielern, ihr Spielverhalten im Blick zu behalten und liefert Feedback zu persönlichen Veränderungen und potenziell problematischen Entwicklungen.

Shelley White, die Vorsitzende des Responsible Gaming Council in Toronto, Kanada, widmete sich dem Thema Responsible Gaming in Zeiten des schnellen Wandels. Dabei stünde ein sozial verträgliches und verantwortungsvolles Angebot im Vordergrund– vor allem um problematisches Spielen zu verhindern, aber auch die öffentliche Wahrnehmung zu schärfen.

Dr. Tobias Hayer von der Universität Bremen, Deutschland, sprach über das sensible Thema „Glücksspiele im Jugendalter“. Er gab Einblicke in die Spielanreize, die laut Forschung dem Experimentieren mit Drogen ähnelten und das erhöhte Risiko durch simuliertes Glücksspiel im Internet.

Prof.Dr. Neven Ricijaš von der Universität Zagreb zeigte in seinem Referat am Beispiel Kroatien auf, welche Auswirkungen ein liberalisierter Glücksspielmarkt hat, vor allem was die Verfügbarkeit und den Zugang betrifft. So ist es trotz Illegalität auch für Minderjährige heutzutage leicht, dem Glücksspiel – allen voran Sportwetten – als Freizeitbeschäftigung nachzugehen.

v.l.n.r.: Vorstandsdirektor Dietmar Hoscher, Shelley White, Vorstandsdirektorin Bettina Glatz-Kremsner, Andrea Köhler-Ludescher, Neven Ricijaš, Mark Griffiths, Michael Willis, Generaldirektor Alexander Labak, Tobias Hayer, Bereichsleiter Responsible Gaming Herbert Beck.

Die Kommunikationsexpertin Dr. Andrea Köhler-Ludescher, Großnichte von Kommunikationsforscher Paul Watzlawick, referierte über die nonverbale Kommunikation, und wie sich diese vor allem im Internet, in den letzten 20 bis 30 Jahren weiterentwickelt hat. Zudem behandelte sie die Herausforderungen vor denen die „analoge Beziehungssprache im digitalen Web“ mittels Emojis und Co. heute steht.

Wie Diagnostik, Prävention, Therapie und Rückfallprohylaxe von Spielsucht im klinischen Alltag aussieht, berichtete Prim. Dr. Michael Willis von der Stiftung Maria Ebene in Vorarlberg. Neben Informationen über die dort betriebene Werkstatt für Suchtprophylaxe (SUPRO) präsentierte er die Tätigkeiten der Clean Ambulanzen mit Einzel- und Gruppentherapien. Dabei ging er auf die speziellen Bedürfnisse von Süchtigen im Rahmen von gleichzeitig auftretenden Abhängigkeiten, wie etwa Alkohol- und Nikotinsucht, ein.
One Company – Workshop am 23.April 2018
Im Sinne des One Company Gedankens fand im Rahmen der 15.RGA der erste gemeinsame Workshop mit Guest Relations & Organisation Managerinnen und Manager sowie WINWIN Standortleiterinnen und -leitern statt. Mit der Innovationsmethode "Lego® Serious Play®" wurden über Grenzen der Business Units hinweg Synergien im Bereich Spielerschutz erarbeitet.
Responsible Gaming Stakeholderdialog 2018
2018 fand im Anschluss an die Konferenz der RGA der vierte RG-Stakeholderdialog statt. Diese jährlich stattfindende Diskussionsrunde ist ein wichtiger Bestandteil unserer umfassenden Bemühungen, Glücksspiel mit Verantwortung (Responsible Gaming) zu betreiben.
Renommierte Expertinnen und Experten diskutierten die Schlussfolgerungen aus zwei Vorträgen der Konferenz: Erstens Werbung und Kommunikation im digitalen Zeitalter und zweitens die Problematik von Glücksspiel im Jugendalter.
Dabei standen folgende Fragen im Mittelpunkt:
Wo liegen im Übergang vom Jugendlichen zum Erwachsenen die Herausforderungen für die Glücksspielunternehmen?
Welche Glücksspielwerbung spricht Jugendliche an?
Welche Werbeaktivitäten sind zu unterlassen?
Welche Werbung und Angebote manipulieren Jugendliche?
Welche Angebote sind gefährlich?
Was ist zu beachten?
Wann wird Faszination und Anreiz zur Gefahr?
Welche Risiken sind zu minimieren?
Abgeleitet aus den Ergebnissen des Stakeholderdialogs verbessern und erweitern wir unsere Maßnahmen im Hinblick auf Glücksspiel mit Verantwortung.